Die Stadt Wolfsburg begleitet Inklusion in Bildungseinrichtungen aktiv entlang der Bildungsbiografie (Frühförderung, bzw. die frühen Hilfen, Kindertagesstätten, Übergänge, Schulen, Übergang Schule/Beruf, Ausbildung, Fort- und Weiterbildung). Bildung steht jedem entlang der Bildungsbiografie offen. Mit dieser in der Stadt Wolfsburg getragenen Wertehaltung (siehe auch Wolfsburger Bildungsverständnis) werden in den nächsten Jahren tiefgreifende Veränderungsprozesse angeschoben. Zur Umsetzung der strategischen Ziele im Bereich der Inklusion und den damit verbundenen Veränderungsprozesse, wurde 2012 ein ressortübergreifendes Projekt „Inklusive (Bildungs-) Stadt“ initiiert, das im Bildungsbüro Wolfsburg angesiedelt ist.
Nach und nach werden im Rahmen eines zielgerichteten Gesamtprozesses zur inklusiven (Bildungs-) Stadt strategisch wichtige Handlungsfelder in Teilprojekten bearbeitet.
Die Inklusionsentwicklung in Wolfsburg geht von den Kitas und den allgemeinbildenden Schulen aus. Wesentliches Merkmal der Inklusionsentwicklung ist der damit verbundene Paradigmenwechsel. Nicht das Individuum muss sich an bestehende Systeme (z.B. Kita, Schule, Hochschule) anpassen, sondern die Systeme müssen sich verändern, damit jede/r seinen Platz darin hat. Damit ist möglicherweise eine Haltungsänderung bei den Akteuren der Wolfsburger Bildungslandschaft verbunden, die Herausforderung und Ansporn zugleich ist.
Damit ist Inklusion die Anerkennung von Vielfalt (Heterogenität) in Bildung und Erziehung. Unterschiedlichkeit ist normal - Behinderung, Beeinträchtigung, soziale oder kulturelle Herkunft wird als Bereicherung angesehen. Jeder profitiert gleichermaßen vom Eingebunden sein in die Gesellschaft. Eine aktive Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen, vorhandene Barrieren zu erkennen und zu beseitigen ist Ziel der Inklusion.
6. Forum Inklusion
Donnerstag, 9. Mai 2019
09:00 -13:00 Uhrim Haus der Jugend, Kleiststraße 33
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6. Forum Inklusion „Taten statt Warten – was tun, wenn man an seine Grenzen kommt?“
Die Kooperation von GEW , Stadtjugendring und dem Bildungsbüro der Stadt Wolfsburg ermöglichte erneut eine Fortbildung zur Inklusion durch einen Fachtag für die multiprofessionellen Teams der Wolfsburger Schulen, Kindertagesstätten und Jugendeinrichtungen.
Ein Vortrag und 6 Workshops lieferten viel Stoff zum intensiven Austausch der 130 Lehrkräfte, Pädagoginnen und Pädagogen, die zusammen gekommen waren, um zu erfahren, welchen Beitrag sie leisten können, damit Inklusion in Ihren Institutionen gelingt.
Jörg Bratz, Schulleiter der Grundschule am Lerchenberg in Wesendorf , verdeutlichte in seinem Vortrag, dass Inklusion nur dann gelingen kann, wenn die Institutionen herausforderndem Verhalten konzeptionell begegnen. Er stellte den Weg seiner Schule vor, die den Herausforderungen begegnet, in dem sie das Konzept der „neuen Autorität“ von Haim Omer umsetzt.
In vertiefenden Workshops konnten die Teilnehmenden des Fachtages erfahren, welchen Schulentwicklungsprozess dieses Konzept zur Folge hatte und wie die Unterrichtsgestaltung sich veränderte. Den Kindern wird mehr Verantwortung für ihr eigenes Handeln/Lernen gegeben, kein Kind wird beschämt und die Beziehung zu dem einzelnen Kind steht im Mittelpunkt aller Aktivitäten.
Ergänzt wurde das Angebot der Schule aus Wesendorf durch die Workshops der Pädagogen des Förderzentrums der AWO Braunschweig Lotte Lemke. Die Teilnehmenden konnten zwischen Themen wie „kollegiale Beratung“, „Elterngespräche erfolgreich führen“, „neue Interventionsmöglichkeiten und kooperationsfördernde Spiele / Übungen“ wählen.
Darüber hinaus bot der Fachtag die Gelegenheit, über die eigene berufliche Rolle und Selbstwirksamkeit zu reflektieren.
Über den Austausch und die fachlichen Inputs zu den Herausforderungen des Alltages hat das 6. Forum Inklusion den Teilnehmenden viele neue Anregungen für die Arbeit in ihren Institutionen vermitteln können.
Ansprechpartnerin im Bildungsbüro der Stadt Wolfsburg
Karen Dohle
Tel.: 05361 28-2952
E-Mail